Experience-Marketing & Avocado-Hype

Die Story macht den Unterschied

Influencer, Gesundheitsmagazine oder Rezeptportale: Der Avocado eilt ihr Ruf als Superfood voraus. Aufgrund ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren sowie vielen Vitaminen wird ihr eine positive Wirkung auf die Gesundheit attestiert. Für Prof. Dr. Jürgen Seitz das perfekte Beispiel, wie unsere Wahrnehmung eines Produkts vom „Drumherum“ beeinflusst wird.

Neben einer guten Story gibt es aber noch weitere Faktoren, die zu einem gelungenen Experience-Marketing beitragen können. Ganz vorne dran steht die Convenience. Sie schlägt sogar eine mögliche Abneigung, die gegen eine Marke vorhanden ist, wie die Publikumsbefragung beim Medienhaus/NEXT/ 2022 belegt. Während gut die Hälfte der Gäste regelmäßig bei Amazon bestellt, bekannte sich nur einer dazu, die Marke wirklich großartig zu finden.

 

Personalisierung vor Ort oder im Produkt

Und warum besucht man seit Jahren den gleichen Friseur, obwohl es doch so viele andere gibt? Personalisierung ist hier das Zauberwort. Man kennt sich, knüpft im Gespräch an Bekanntes an und die persönliche Farbzusammensetzung ist gegebenenfalls auch schon hinterlegt. Mit Fitness+ hat Apple diese Personalisierung auf ein Produkt übertragen und ist damit sehr erfolgreich. Laut Hersteller gibt Apple Fitness+ auf der Watch intelligente Empfehlungen für Trainings und Meditation, basierend auf den Aktivitäten, die der Nutzer normalerweise macht. Wer seine persönlichen Fortschritte noch in der Gruppe teilt, wie es zum Beispiel bei Peleton der Fall ist, fühlt sich der Community zugehörig und wird zusätzlich emotionalisiert.

Wie gut wir als Teil der Community funktionieren, machte Seitz anhand eines Versuchs deutlich. Er rief die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, Fotos mit ihrem Handy von ihm auf der Bühne zu machen mit nur mäßiger Resonanz. Anschließend sollten Selfies mit ihm im Hintergrund gemacht werden, was sofort zu einer aktive Stimmung im Publikum und hoher Resonanz führte.

Personalisierung, Convenience, die Story und die Community sind also alles Zutaten, die zu einem gute Kundenerlebnis während der Customer Journey beitragen. Und wer so von der Marke oder dem Produkt überzeugt ist, gibt diese Begeisterung auch gerne an Freunde, Familie und andere Kontakte weiter. Das kann wiederum zu einem Netzwerk-Effekt führen und so zu einer Dynamik, die innerhalb kurzer Zeit eine veränderte Wahrnehmung bei den Nutzern erzeugt.